„Schnabufugl“ wurde ca. 1975 von Arthur Dittlmann, Pit Holzapfel, Konrad Harrer und „Dietz“ Forisch in Mühldorf gegründet und erreichte seinerzeit lokalen Kultstatus.
Zu den wechselnden Mitgliedern im Lauf der Jahre zählten: Helmut „Mel“ Schächner (dr), Dieter „Jirgl“ Kohlert (dr), Detlev Röhl (dr), Günther „Slim“ Scholz (b), Peter Müller (b), Erhard „Schoko“ Geppert (sax), Fritz Kollenda (git.; synt.), Manfred Fischer (texte; voc), Peter Probst, Heidi Brückner (voc) und immer wieder tauchte Johannes „Bauch“ Six auf. Letzterer füllte zu unserer Gründungszeit mit seinen eigenen Liedern bereits größere Säle.
Gejammt haben wir im Schützenhaus Mühldorf u.a. mit den „Sparifankal“, mit dem Christian Knabe an seinen Bongos, dem Dietmar „Wörgl“ Kummer, dem „Zeus“ (der hatte den Blues!), und einmal auch mit dem Walter Brandl. Der hatte eine Gibson les Paul und den Blues: kein Wunder, er war ja auch auf Peter Jakobis Kult-LP „I could cry for lauta Bluus“ zu hören.
Mit „Schnabu“ brachten wir unsere selbst komponierten Blues- und Rock´n Rollsongs in bayerischer Mundart auf die heimischen Bühnen, regional, manchmal spätpubertär, aber immer authentisch. Heute darf das Adjektiv „authentisch“ ja in keiner Rezension fehlen, seinerzeit war es jedoch noch selbstverständlich, die Themen direkt und ungeschnörkelt umzusetzen, die uns alle umgetrieben haben. Nicht nur den Namen entlehnten wir einem Gedicht Felix Hoerburgers sondern wir ließen uns auch von dessen schnubiglbairischer Lyrik textlich inspirieren. Nach der allmählichen Auflösung in den 80-er Jahren hinterließen wir zwar Dutzende von Songs, jedoch keinen offiziellen Tonträger. Mitschnitte auf Kassetten gibt es jede Menge, daneben kursiert noch eine Bootleg-CD-Compilation, die der Mel zu einer Zeit aus mehreren Konzertmitschnitten zusammengestellt hat, als CDs noch Wunderwerke waren.
Zur Zeit unserer musikalischen Anfänge gabs nur eine Handvoll Musiker und Bands, die in bayerischer Mundart aufspielten. Wem genau die Ehre gebürt, den ersten Bayernrock oder Alpenblues durch einen Fender-Amp mit 3 eingesteckten Gitarren, Bass und Gesangsmikro gejagt zu haben, ist bis heute nicht geklärt, ist aber auch vollkommen wurscht. Auf jeden Fall hat Schnabu schon mindestens 40 Jahre vor der unseligen „Heimatsoundwelle“ auf bairisch gerockt, getreu dem Motto: „Schnabufugl über die ganze Erdkugl!“
(Text: Dietz & Arthur)